Höhere Internetbandbreiten für unterversorgte Adressen


Nr. 63 - Rhein-Lahn-Kreis.  „Die unterversorgten Adressen im Rhein-Lahn-Kreis erhalten einen Glasfaseranschluss“, so Landrat Denninghoff.

Der Rhein-Lahn-Kreis hat die Zuschlagserteilung für mehrere ausgeschriebene Lose zur Glasfasererschließung von 28 Gewerbegebieten und 938 privaten Adressen im Rahmen der Weißen-Flecken-Förderung an drei Unternehmen beschlossen.

Mit dem Glasfaseranschluss können Internet-Geschwindigkeiten von einem Gigabit/s erreicht werden. Förderrechtlich unterversorgt gelten Adressen, die mit weniger als 30 Mbit/s angebunden sind und in den nächsten drei Jahren nicht privatwirtschaftlich ausgebaut werden (sog. weiße Flecken).

Die ausbauenden Unternehmen werden im Rahmen des Wirtschaftlichkeitslückenmodells die unterversorgten Adressen mit Glasfaser versorgen. Im Wirtschaftlichkeitslückenmodell schließt der Kreis in Kooperation mit den Kommunen mithilfe der von Bund und Land erhaltenen Fördermittel die unwirtschaftlichen Deckungslücken mehrere Telekommunikationsunternehmen beim Ausbau der unternehmenseigenen Telekommunikationsinfrastrukturen in ansonsten für Unternehmen wirtschaftlich unrentablen Gebieten. Ohne finanzielle Unterstützung mit öffentlichen Mitteln für diese 938 privaten Adressen würde auf langer Sicht kein privatwirtschaftlicher Ausbau erfolgen. Bei diesen Adressen handelt es sich überwiegend um Einzellagen im Außenbereich, die für die Telekommunikationsunternehmen wegen der hohen Tiefbaukosten zu unwirtschaftlich sind.

Die Deckungslücke für die Projekte beträgt rd. 57 Mio. Euro. Der Bund und das Land übernehmen mit Fördermitteln mindestens 85 Prozent der Wirtschaftlichkeitslücke. Der Rest der Deckungslücke wird von der kommunalen Familie des Rhein-Lahn-Kreises getragen. Die Koordination des Mammutprojektes übernimmt der Kreis. Die gemeinsame und abgestimmte Herangehensweise ist Ergebnis des öffentlich-rechtlichen Vertrages von 2019 zwischen Kreis und Verbandsgemeinden zum Ausbau der Breitbandversorgung im Rhein-Lahn-Kreis.

Den Ausbau der Gewerbegebiete teilen sich die Telekom Deutschland GmbH und die Deutsche GigaNetz GmbH. Die Bietergemeinschaft epcan GmbH & Muenet GmbH & Co. KG wird die 938 privaten Adressen erschließen.