Fachtagung für Netzwerker:innen


Nr. 107 - Rhein-Lahn-Kreis. Kürzlich gab es einen spannenden Fachtag für Netzwerker:innen aus dem Rhein-Lahn-Kreis in Bad Ems. Es ging an diesem Tag um die Gestaltung der neuen Hilfen in den Kitas. Wie kann das gut gelingen und wie kann dies vor Ort gut umgesetzt werden? Die erfahrene Referentin Anke Sorg konnte zu diesen Themen ihr Wissen einbringen und mit den vielen motivierten Fachkräften und der Koordinatorin Sylvia Thielen einen erfolgreichen Transfer ausarbeiten.  Netzwerker:innen aus den Kitas im Rhein-Lahn-Kreis haben bisher entwickelte Arbeiten vorgestellt und beeindruckende Engagements wurden hier deutlich.

Mit den Veränderungen durch das neue Kitagesetz sind zusätzliche Angebote in der Kita vorgesehen, um Familien gut zu unterstützen und zu begleiten. Neben dem Baustein der Kitasozialarbeit ist eine weitere Säule die Netzwerkarbeit in Kitas. Die Kindertagesstätten können in ihrer Einrichtung eine Netzwerkerfachkraft einsetzen, um mit dieser Angebote zu gestalten. Der Rhein-Lahn-Kreis unterstützt diese Maßnahmen und arbeitet gemeinsam mit den Kitas an einer steten Weiterentwicklung der Qualität.

Netzwerker – was ist das denn nun schon wieder? Angebote für Familien neu gestalten, regionale Bedarfe zusammenführen, mit anderen gemeinsam Aktionen organisieren, die für Kinder und Eltern spannend und hilfreich sein können, das alles machen Netzwerkerfachkräfte. Elterntreffs, Krabbelgruppen, Spielplatztreff, Aktionen für Eltern & Kinder in der Natur, mit Vereinen vor Ort, etc. können durch die Netzwerker:innen organisiert werden, um Familien die Möglichkeit zu geben, mehr miteinander in Kontakt zu kommen und gemeinsam Austausch zu schaffen. Gerade in der heutigen Zeit, in denen Menschen von ihrem Wohnort oft weite Wege zum Arbeitsplatz haben, es vielleicht mit einem Umzug oder Hausbau einen Ortswechsel gab, ist der Kontakt für viele Familien zueinander erschwert und manchmal gar nicht vorhanden. Für Eltern und Kinder ist das meist schwer, denn von einem guten Austausch miteinander können alle profitieren. Es macht einfach mehr Spaß, gemeinsam mit anderen Kindern auf dem Spielplatz zu toben, als alleine im Garten oder nur mit Mama und Papa. Und für Eltern ist es anregend und unterstützend, mit anderen Probleme aus dem Alltag zu teilen und vielleicht mit anderen Perspektiven und Ideen unterstützt zu werden. Netzwerker in den Kitas können Angebote zusammenführen und den Bedarf vor Ort aufgreifen und entsprechend weiteres entwickeln. Sie kennen die Kita und die Familien und können somit auf das aufbauen, was bereits in der Kita bisher an guten Angeboten entwickelt und umgesetzt wurde.

In den Kitas gab und gibt es ein breites Spektrum an Elternarbeit, an Familienfesten, Aktionen, etc. Die Erzieher:innen vor Ort sind engagiert und haben schon viel dafür getan, dass solche Erlebnisse für Kinder unvergesslich bleiben. Viele Kinder lieben es, in der Kita Feste zu feiern und dann auch ganz stolz Mama und Papa die Räume zu zeigen und Lieblingsspielorte vorzuführen. Die Zusammenarbeit zwischen Kita und Eltern ist wichtig, um die Entwicklung der Kinder gemeinsam unterstützen zu können und eine gelingende Erziehungspartnerschaft zu gestalten. Diese Erkenntnis ist nicht neu und viele Eltern schätzen das sehr. Erzieher:innen brauchen jedoch auch Zeit und Raum dafür, um diese Aufgaben umsetzen zu können. Damit dies nicht einfach nur nebenbei geleistet wird, kann die Netzwerkerfachkraft entlasten und fokussiert diese Aufgaben in den Blick nehmen. Die Stärkung der Kooperation zwischen Eltern & Kita, die Stärkung von regionalen Angeboten, von Austausch der Eltern untereinander, etc. ist das Ziel dieser neuen Rolle.

In vielen Orten im Kreis gibt es ein stabiles Netz an ehrenamtlichem Engagement in Vereinen oder in anderen Teilen der Gemeindearbeit. Manchmal ist das nicht für alle Familien ersichtlich und die Hemmschwelle ist zu groß, um einfach mal anzufragen. Die Netzwerkerfachkraft kann hier vermitteln, bekannt machen oder auch Aktionen organisieren, die einen Einblick ermöglichen, um Kindern oder Eltern den Einstieg zu erleichtern. Kitas im Umfeld können auch trägerübergreifend miteinander kooperieren und zusammen Aktivitäten umsetzen. Der Rhein-Lahn- Kreis möchte dabei helfen, die Zusammenarbeit zwischen den Kitas zu verbessern und auszubauen - Brücken bauen für Familien im Lebensraum vor Ort, damit Kinder gut aufwachsen können. Die Kitas können wichtige Anlaufstelle sein, um verschiedene Angebote aus der Region zu verzahnen und besser sichtbar zu machen. Z.B. können Sportvereine eingebunden werden, deren Aktivitäten zuletzt wegen der Corona-Lage stark eingeschränkt und weniger bekannt waren. Auch können Menschen in der Region aktiv eingebunden werden, die sich gerne engagieren möchten.

Die Stärkung von regionalen Kompetenzen und spezifischen Besonderheiten ist besonders in unserem Flächenlandkreis von großer Bedeutung. Hier gibt es schon zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Initiativen und Projekte, die Menschen zusammenbringen und beachtliche Aktivitäten erschaffen. Das Bestreben, Lebensräume auch in ländlichen Räumen aktiv und attraktiv zu gestalten, für Familien Netzwerke zu schaffen und Unterstützung unkompliziert umzusetzen, wird mit diesen Angeboten gefestigt und weiterentwickelt.

Der Rhein-Lahn-Kreis möchte weiterhin eine Stärkung der Familien im ländlichen Raum unterstützen und mit sinnvollen Hilfen den Lebensraum attraktiv und lebenswert gestalten. 

Mit dem gelungenen Austausch beim Fachtag der Netzwerker:innen wurde genau daran gearbeitet und erfolgreich weiterentwickelt.

Vielen Dank an die Kitas und Netzwerker;innen für die tolle Arbeit!

 

Ansprechpartner in der Kreisverwaltung:

Sylvia Thielen, E-Mail: sylvia.thielen@rhein-lahn.rlp.de

 

Foto: Kreisverwaltung/ Saskia Daubach-Metz