Auf zum Römerfest in Pohl


Nr. 261 - Rhein-Lahn-Kreis. Wer glaubt, dass „Influencer“ eine neue Erscheinung sind, der liegt völlig falsch. Schon zu Zeiten der Römer gab es einflussreiche Personen, deren Lebensstil für viele andere ein Vorbild war. Das lateinische Wort für Einfluss lautet „Influenca“ und zeigt, dass die Römer schon damals wussten, wie man sich richtig in Szene setzt.

Hätte es im alten Rom schon Fernsehen gegeben, eine Reality-Show wie „Die Poppaeas“ wäre sicherlich der Renner gewesen. Reich, schön und mit jeder Menge Luxus umgeben verkörperte diese Familie alles, wovon der normale römische Bürger nur träumen konnte. Und wenn der Familienclan auf Reisen ging, weil man Vater Poppaea den Auftrag gegeben hatte, an der nördlichen Grenze am Limes die Stimmung und Lage in den Kastellen zu prüfen, gab es keinen Grund, das nicht mit Stil zu tun. Gut, wenn es vor Ort auch etwas Unterhaltung gab. Gladiatoren waren im Römischen Reich Hochleistungsathleten und wurden von den Römern verehrt wie heutzutage erfolgreiche Fußballer. Während letztere Niederlagen in der Regel überleben, stand für einen Gladiator immer das eigene Leben auf dem Spiel. Umso aufregender für das verwöhnte Publikum, das sich am Überlebenskampf der Gladiatoren ergötzte.

Römisches Leben „Er-Leben“ kann man am 16. und 17. September im Limeskastell Pohl. Hier gibt es neben der „Influencer-Familie“ Poppaea und den Gladiatoren noch jede Menge mehr zu sehen. Römische Reiter zeigen, wie sie sich für den Ernstfall vorbereiteten, während Handwerker ihr Können im Kastell unter Beweis stellen. Schule, Scriptorium, Knochenschnitzer und Silberschmied, Wachsoldaten und Seiler, Schule und eine „römische“ Kastellbesatzung aus Sardinien „Castrum Romana La Crucca“ zeigen nicht nur das Leben zur Römerzeit, hier kann auch mitgemacht und selbst erlebt werden.


Foto: Tobias Nettekoven