Kreisprojekt „Mehr junge Leute und Frauen in die kommunalen Parlamente“ geht am Sophie-Hedwig-Gymnasium in die zweite Runde


 Nr. 170 – Rhein-Lahn-Kreis.  Mehr junge Menschen, insbesondere junge Frauen, für Politik zu begeistern, das ist Ziel der Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Lahn-Kreises Dorothee Milles-Ostermann: „Junge Menschen sind die Zukunft unseres Kreises. Sie sind kreativ und haben einen frischen Blick; hier liegt ein großes Potenzial für die Kommunalpolitik im Rhein-Lahn-Kreis.“ Projektleiterin Theresa Lambrich hat im Rahmen ihrer Bachelorarbeit die Ursachen der Unterrepräsentanz von Frauen in der kommunalen Politik analysiert und der Kreisverwaltung eine Handlungsempfehlung an die Hand gegeben. Eine Maßnahme des Kataloges sind Schulworkshops zum Thema „Junge Leute und Frauen in die kommunalen Parlamente“. Nach einem erfolgreichen Auftakt am Marion-Dönhoff-Gymnasium vor zwei Jahren sollen diese nun, da die pandemische Lage dies wieder ermöglicht, am Sophie-Hedwig-Gymnasium in Diez in die zweite Runde starten.

Im Rahmen eines eintägigen Workshops wird Theresa Lambrich gemeinsam mit dem Sozialkundelehrer Martin Gürth sowie Schülerinnen und Schülern des Sophie-Hedwig-Gymnasiums eine Einführung in die Kommunalpolitik Rheinland-Pfalz geben, von den rechtlichen Grundlagen bis hin zu der Kommunalstruktur. Daraufhin werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst aktiv anhand von Statistiken, Interviews und weiterer Materialien das Thema Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik bearbeiten. Sie sollen hierfür sensibilisiert werden und zugleich selbst direkte Berührungspunkte mit dem Thema Kommunalpolitik erhalten. „Junge Menschen sind in der Politik leider unterrepräsentiert. Dabei sind sie sehr wohl politisch, haben oftmals eine starke Meinung. Und die Entscheidungen, die die Politik heute fällt, betreffen diese jungen Menschen. Sei es der Klimaschutz im Großen, die Gleichstellung oder die BUGA auf lokaler Ebene. Junge Menschen sollten also ein Interesse haben, sich an diesen Entscheidungen zu beteiligen“, sind die Organisatorinnen überzeugt.

Intensiviert wird diese - für die Klassen oftmals erste Erfahrung mit der Kommunalpolitik - durch den direkten Austausch mit aktiven Kommunalpolitikerinnen verschiedener Parteien aus der Region. Im Interview erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre zuvor erarbeiteten Thesen zu überprüfen und selbst Lösungsideen zur Steigerung des Frauenanteils in der örtlichen Politik zu entwickeln. „Optimalerweise wird durch den Kontakt Interesse geweckt und der Grundstein für ein kommunalpolitisches Engagement in dieser Generation gelegt.  Dabei ist der Workshop absolut partei-neutral gehalten und soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motivieren, für ihre Überzeugungen einzutreten und sich einzubringen“, unterstreicht Theresa Lambrich.

 

Foto: Theresa Lambrich