Kunsthochschule Mainz übernimmt Trägerschaft des Künstlerhauses Schloss Balmoral


BAD EMS. Die Kunsthochschule Mainz übernimmt ab 2021 die Trägerschaft des Künstlerhauses Schloss Balmoral. Kultur- und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf und Vertreter der beiden Institutionen unterschrieben heute einen entsprechenden Bewirtschaftungsvertrag. Studium und Lehre der Hochschule sollen zukünftig eng mit der künstlerischen Arbeit der Stipendiatinnen und Stipendiaten verbunden werden.

 

„Das Zusammengehen von Kunsthochschule und Künstlerhaus Schloss Balmoral ist eine einzigartige Chance für die Kunst in unserem Land und den Kunststandort Rheinland-Pfalz. Wir schaffen eine Kooperation, die bisher einzigartig ist. Von diesem Alleinstellungsmerkmal können beide Einrichtungen nur profitieren“, so Prof. Dr. Konrad Wolf, der als Minister die beiden Ressorts Kultur und Wissenschaft in der Landesregierung verantwortet. „Ziel der Kooperation ist es, dem Kunststandort Rheinland-Pfalz mehr Sichtbarkeit zu verleihen, die Kunsthochschule und das Künstlerhaus deutschlandweit und international zu positionieren sowie die akademische Ausbildung mit der künstlerischen Nachwuchsförderung eng zu verzahnen.“

 

Dr. Oliver Kornhoff, Künstlerischer Leiter des Künstlerhauses und Direktor des Arp Museums Bahnhof Rolandseck, unterstreicht: "2020 feiert das Künstlerhaus Schloss Balmoral sein 25jähriges Bestehen. Wir blicken zurück auf zweieinhalb Jahrzehnte erfolgreiche und nachhaltige Künstler*innenförderung. Das schönste Geburtstagsgeschenk ist die vitale Zukunftsperspektive. Wir erweitern das Künstlerhaus zu einer beispielgebenden Institution auf weiterhin hohem künstlerischen und dann auch kunstakademischen Niveau. Das künftige Zusammenspiel beider Institutionen im Land Rheinland-Pfalz für Studierende sowie künstlerische und kuratorische Gäste aus aller Welt wird noch internationaler, transkultureller, interdisziplinärer, vernetzter, digitaler und profilierter sein. Wir freuen uns auf die nächsten 25 Jahre."

 

Zum 1. Januar 2021 übernimmt die Kunsthochschule Mainz, die Teil der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist, die Trägerschaft des Künstlerhaus Schloss Balmoral mit Sitz in Bad Ems. Damit löst sie die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur ab, die seit 1995 das Künstlerhaus und deren Aktivitäten trug. Im Zentrum der zukünftigen Kooperation stehen die Verschränkung der Stipendienprogramme mit dem Veranstaltungprogramm der Kunsthochschule, die Verbindung von Kunst in Theorie und Praxis, die Entwicklung von gemeinsamen Ausstellungsprojekten und eine verstärkte, koordinierte Öffentlichkeitsarbeit beider Einrichtungen. So sollen Arbeitsbedingungen und Zukunftsperspektiven der Kunststudierenden sowie der Stipendiatinnen und Stipendiaten verbessert werden. Die Studierenden erhalten in Bad Ems eine zusätzliche international anerkannte Dependence für Projekte, Workshops und Stipendien sowie den direkten Zugang zu einem weltweiten Stipendiatinnen- und Stipendiaten-Netzwerk. Die aus aller Welt wie auch aus Rheinland-Pfalz stammenden Stipendiatinnen und Stipendiaten können von der Expertise, den Angeboten und dem Netzwerk der Kunsthochschule profitieren und in den dort geführten wissenschaftlichen wie künstlerischen Diskurs einbezogen werden.

 

Der Rektor der Kunsthochschule Mainz, Dr. Martin Henatsch, freut sich über die neuen Perspektiven: „Lokal verortet, mit internationaler Geltung – diesem Anspruch ist die Kunsthochschule Mainz heute mehr denn je verpflichtet, möchte sie künftig im Konkurrenzfeld der großen deutschen und europäischen Kunstakademien ihre Position ausbauen. Die Zusammenführung von Kunsthochschule Mainz und Künstlerhaus Balmoral eröffnet die Chance auf ein unschätzbares Alleinstellungsmerkmal: zusätzliche Möglichkeiten und Perspektiven für die Studierenden bei gleichzeitig internationaler Anerkennung. Ein großer Schritt zu neuer Qualität. Wir freuen uns auf den Input durch das Künstlerhaus und setzen auf einen partnerschaftlichen Austausch im gegenseitigen Nutzen.“

 

Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, ergänzt: „Gerade weil die Mainzer Konstruktion der teilautonomen Zugehörigkeit einer Kunsthochschule zu einer Universität für deutsche Verhältnisse außergewöhnlich ist, freue ich mich besonders beobachten zu können, wie unter den Bedingungen der daraus entwickelten Balance aus Zugehörigkeit und Eigenständigkeit ein ganz eigenes und überaus erfolgreiches Profil der Kunsthochschule entsteht, das wiederum auf die JGU zurückwirkt. Die neue Partnerschaft von Künstlerhaus und Kunsthochschule Mainz ist auch eine Bereicherung für die Universität.“

 

Auch der Zweckverband des Künstlerhauses Schloss Balmoral, Träger des außergewöhnlichen historischen Gebäudes in Bad Ems, unterstützt die neue Struktur. Landrat Frank Puchtler, Vorsitzender des Zweckverbandes Schloss Balmoral, dem die Staatsbad Bad Ems GmbH, der Rhein-Lahn-Kreis, die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau und die Stadt Bad Ems angehören, begrüßt die zukunftsweisende Zusammenarbeit: „Mit der Kooperation wird unser Künstlerhaus Schloss Balmoral zukunftsorientiert aufgestellt. Gemeinsam sind wir stark.“

Foto: © MWWK/ Piel