Netzwerk gegen multiresistente Erreger (MRE)

Gemeinsamer Kampf gegen Keime

Eine große Gefahr für das Gesundheitssystem in der Zukunft ist die Bildung und Weiterverbreitung von antibiotika-unempfindlichen Erregern. 

Das MRE-Netzwerk der Landkreise Altenkirchen, Westerwald, Rhein-Lahn hat sich zum Ziel gesetzt, die Patientenversorgung in Bezug auf multiresistente Erreger, kurz MRE, durch spezielle Projekte in den 3 Landkreisen zu verbessern und der Entwicklung multiresistenter Erreger entgegenzutreten. Einen großen Erfolg konnte das Netzwerk bereits im Jahr 2016 erzielen, als es 46 Einrichtungen nach intensiven Schulungen und Arbeitsgruppensitzungen das Qualitätssiegel überreichen konnte. 

Nun haben die Beteiligten des Netzwerkes hohe Anerkennung durch das Robert-Koch-Institut erfahren. Am 15.06.2017 wurde die Arbeit der Akteure über das Epidemiologische Bulletin deutschlandweit veröffentlicht, und dem Netzwerk wurde in einem gesonderten Schreiben der Dank des Robert-Koch-Institutes für das Modellprojekt ausgesprochen. 

Multiresistente Keime machen gemeinsames Entwickeln und Handeln erforderlich. Dies wurde beispielhaft im Netzwerk umgesetzt. Bis dato sind 11 Akutkrankenhäuser, 42 Altenheime, 8 ambulante Pflegedienste sowie eine Behinderteneinrichtung mit Pflege im Netzwerk organisiert. Weitere Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Alten- / Pflegeheime, Pflegedienste, Dialysezentren und Ärzte aus dem ambulanten Bereich haben ihr Interesse an der Mitarbeit im MRE-Netzwerk bekundet.

Zurzeit finden Arbeitsgruppensitzungen und Schulungen der Dialysezentren statt, Besprechungen für die Rezertifizierungen von bereits zertifizierten Teilnehmern und ein Projekt zum sinnvollen Einsatz von Antibiotika. Mit dem letztgenannten Projekt hofft das Netzwerk durch Information und Kommunikation viele niedergelassene Ärzte und somit auch Patienten zu erreichen, um den oftmals unnützen Antibiotika-Einsatz zu reduzieren. Das Netzwerk steht hier mit der Berliner Charité in Verbindung und möchte vielen Ärzten die Gelegenheit geben, an dem RAI-Programm und den Schulungen der Charité teilzunehmen. 

Antibiotika sind wesentlich kostbarer als gedacht. Bei ihrem Versagen ist der Patient den resistenten Erregern machtlos ausgeliefert, zumal eine relevante Weiterentwicklung von Antibiotika derzeit nicht in Aussicht steht.  Patienten sollten wissen, dass bei einem banalen Infekt ein Antibiotikum nicht hilft und in der Regel nur negative Auswirkungen hat.

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