Die 18. Kreisgesundheitskonferenz des Rhein-Lahn-Kreises stellt das Thema Klimawandel und Gesundheit in den Vordergrund


Nr. 279 – Rhein-Lahn-Kreis. Kürzlich fand unter der Leitung von Landrat Jörg Denninghoff die 18. Kreisgesundheitskonferenz des Rhein-Lahn-Kreises statt. Zu den Teilnehmenden zählten neben den Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitsamtes des Rhein-Lahn-Kreises, der im Rhein-Lahn-Kreis ansässigen Kliniken und des VdK Sozialverbandes die Bürgermeister der Verbandsgemeinden sowie die Vertreter der Kreistagsfraktionen und die Kreisbeigeordneten.

Johanna Breithaupt und Alina Zorbach stellten den aktuellen Sachstand des Kreisgesundheitsmanagements vor und erläuterten die wachsenden Netzwerkstrukturen für Gesundheitsförderung und Prävention in den Lebenswelten „gesund aufwachsen“ und „gesund älter werden“. Vorgestellte Projekte umfassten Hitzeprävention für Ältere, Ausbildung neuer Bewegungsbegleiter und die Gründung von Projektgruppen in der Lebenswelt „gesund aufwachsen“.

Zum Thema „Klimawandel und Gesundheit“ referierten Andreas Ehrhard vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen in Rheinland-Pfalz und Jasmin Lemler vom Kreisklimaschutzmanagement des Rhein-Lahn-Kreises. Ehrhard verdeutlichte anhand von Klimakarten die Temperaturveränderungen in Rheinland-Pfalz. Er betonte, dass die gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen nicht zu unterschätzen sind. Jährlich sterben allein in Deutschland tausende Menschen an den Folgen von Hitze. Weitere Gefahren liegen in der klimabedingten Einwanderung neuer Mücken- und Pflanzenarten wie der asiatischen Tigermücke, die als Überträger von tropischen Viren gilt und der Pflanze Ambrosia, die für Allergiker die Allergenexposition bis in den Herbst verlängert.

Frau Lemler fokussierte sich in Ihrem Vortrag auf Klimaveränderungen im Rhein-Lahn-Kreis. Die Jahresmitteltemperatur im Kreis steigt seit Ende des 19. Jahrhunderts an und hat sich seither um 1,7°C erhöht. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Hitzetage zu, während die Anzahl an Frosttagen abnimmt. Als Folgen ergeben sich Veränderungen in Ökosystemen, zunehmende Wasserknappheit und Auswirkungen auf Landwirtschaft sowie sozioökonomische Strukturen. Bereits 2022 hat der Rhein-Lahn-Kreis ein integriertes Klimaschutzkonzept mit einem klaren Maßnahmenkatalog beschlossen, der die Grundlage für das Kreisklimaschutzmanagement bildet. Lemler betonte den dringenden Handlungsbedarf in der Klimaanpassung, um die Lebensqualität im Kreis zu erhalten und zu stärken. Klimaschutz und Klimaanpassung seien daher zentrale strategische Notwendigkeiten.

Die Kreisgesundheitskonferenz bestätigte die enge Verknüpfung von Klimawandel und Gesundheit und betonte die Notwendigkeit ganzheitlicher Maßnahmen für Prävention, Anpassung und Lebensqualität im Kreis.

 

Foto: Kreisverwaltung/ Saskia Daubach-Metz