Nr. 157 – Rhein-Lahn-Kreis. In der Natur kann man schnell mit Zecken in Kontakt kommen. Der Stich einer Zecke wird oft nicht bemerkt, aber Bakterien und Viren, die viele Zecken in sich tragen, können gefährlich werden. Zwei Erkrankungen sind von großer Bedeutung: Borreliose und FSME (Frühsommermeningoencaphalitis). Die FSME wird durch ein Virus, die Borreliose durch ein Bakterium verursacht. Beide können zur Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns, der Nerven und des Rückenmarks führen.
Eine FSME beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und kann für eine Grippe gehalten werden. Hauptproblem: Gegen die FSME gibt es keine kausale Therapie, d.h., der Krankheitserreger kann nicht mit Medikamenten bekämpft werden. Ist die Krankheit ausgebrochen, können nur noch die Symptome behandelt werden. Der Rhein-Lahn-Kreis gilt nicht als FSME-Risikogebiet (wie z.B. Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen oder Österreich). Die Gefahr, sich hier anzustecken ist gering. Gegen die FSME gibt es eine wirksame, gut verträgliche Schutzimpfung. Sie wird Menschen empfohlen, die in einem Risikogebiet leben oder dorthin reisen und sich gern in der Natur aufhalten. Für einen vollständigen Impfschutz sind drei Teilimpfungen notwendig. Nach der 3. Injektion sollte die 1. Auffrischung nach drei Jahren erfolgen, dann alle 5 Jahre.
Eine Schutzimpfung gegen eine Borrelioseinfektion gibt es noch nicht. Sie ist jedoch gut durch Antibiotika behandelbar. Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Wichtig ist es daher, eine solche Infektion früh zu erkennen. Das 1. - und auch auffälligste - Anzeichen einer Borreliose ist oft eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle oder an anderen Körperstellen. Dieses charakteristische Merkmal kann allerdings fehlen, und es können alleine Gelenkbeschwerden oder neurologische Schädigungen auftreten.
Wichtig: Für den Aufenthalt im Freien, besonders bei Wanderungen durch Wiesen und Wälder, sollten lange Kleidung - vor allem an den Beinen - und geschlossene Schuhe getragen werden. Es ist notwendig sich zeitnah gründlich nach Zecken abzusuchen und diese schnell zu entfernen. Hierzu eignet sich eine spitze Pinzette, mit der das Tier nah an der Haut gepackt und vorsichtig herausgezogen werden kann – möglichst ohne den Hinterleib zu quetschen. Je kürzer die Zeit, in der eine Zecke saugen konnte, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion.
Vorsicht ist angebracht – Panik nicht
Näheres zum Thema finden Sie z.B. unter folgenden Links:
http://www.fsme-netzwerk.de/ https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_Tab.html
https://www.infektionsschutz.de/download/2902-1629818446-Erregersteckbrief-Borreliose.pdf
BZGA Erregersteckbrief FSME:
https://www.infektionsschutz.de/download/1927-1629819316-Erregersteckbrief_FSME.pdf