Das Gesundheitsamt informiert: Empfehlungen für Interventionsmaßnahmen bei Hitzeperioden


 Nr. 136 – Rhein-Lahn-Kreis. Ein heißer Sommer belastet den menschlichen Körper erheblich. Besonders gefährdet sind alte und kranke Menschen, da im Alter das Durstgefühl abnimmt und oft zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird. Auch die Fähigkeit zu schwitzen nimmt im Alter ab und vermindert damit die Wärmeabgabe. Außerdem können Erkrankungen zu Immobilität und indirekt zu mangelnder Wärmeabgabe führen. Bestimmte Medikamente beeinflussen ebenfalls die Temperaturregelung im Gehirn oder die Schweißdrüsenfunktion. Wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt als er abgeben kann, entsteht ein Hitzestau mit Körpertemperaturen von über 41°C, was in einem Hitzeschlag mit Kreislaufkollaps, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen enden kann.

 

Bei Hitze sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

In Wohnräumen ist es wichtig, die Temperatur zu kontrollieren. Lüften Sie morgens, abends und nachts. Dunkeln Sie die Räume tagsüber mit einem außenliegenden Sonnenschutz ab. Vermeiden Sie künstliche Beleuchtung, die zusätzliche Wärme erzeugt. Feuchte Tücher im Zimmer oder Ventilatoren können helfen, die Temperatur zu senken. Der Tagesablauf sollte an die Hitze angepasst, belastende Aktivitäten vermieden werden.

Beim Schlafen empfiehlt sich leichte Bettwäsche, z.B. Laken, und möglichst wenige Kissen. Die Bettwäsche sollte öfters gewechselt werden.

Bei der Ernährung sind leichte, wasserreiche Speisen wie Gemüse und Obst (z.B. Melonen) zu bevorzugen. Schwere Mahlzeiten (z.B. Wurstplatten) sollten vermieden werden. Bei starkem Schwitzen ist eine ausreichende Kochsalzzufuhr wichtig. Getränke sollten kühl, aber nicht eiskalt sein, z.B. Kräuter- oder Früchtetees, Saftschorle oder Mineralwasser. Kaffee und Alkohol sollten möglichst vermieden werden.

Bei der Kleidung empfiehlt sich leichte und luftdurchlässige Kleidung. Im Freien ist eine Kopfbedeckung sinnvoll. Unbedeckte Haut gilt es durch Sonnenschutzmittel zu schützen.

 

 

Bei pflegebedürftigen Menschen ist besondere Vorsicht geboten

Bieten Sie bettlägerigen Menschen mehrfach am Tag Waschungen an. Waschungen und kühlende Einreibungen oder Fußbäder können helfen, die Körpertemperatur zu senken. Die tägliche Kontrolle der Körpertemperatur mithilfe des Ohrthermometers, bei großer Hitze auch mehrfach täglich, ist wichtig.  Symptome wie Fieber über 38°C, Unruhe, Verwirrtheit, Erbrechen, trockene Haut bei hoher Körpertemperatur, Kreislaufbeschwerden, Muskel- oder Bauchkrämpfe sowie Erschöpfung sind Warnzeichen für Überhitzung oder Hitzeschlag.

 

Es ist ratsam, eng mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zusammenzuarbeiten.

 

Das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bietet aktuelle Informationen unter www.dwd.de/gesundheit. Aktuelle Informationen zur Luftqualität und den Ozonwerten finden Sie auf https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftdaten.