Elektro-Midibus auf Testfahrt im Rhein-Lahn-Kreis


Nr. 194 – Rhein-Lahn-Kreis. Der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) testet im Rhein-Lahn-Kreis erstmals den Einsatz eines vollelektrisch angetriebenen Midibus des Herstellers Daimler Buses. Das Fahrzeug der Marke Mercedes-Benz wird zu 100% mit Strom angetrieben. Es wird von der Jung Bus GmbH aus Hachenburg für die Probefahrten im VRM-Gebiet zur Verfügung gestellt.

 

Landrat Jörg Denninghoff schätzt den Testbetrieb im Rhein-Lahn-Kreis als sehr wichtig ein: „Ich freue mich sehr über den Elektro-Bus-Test in unserer Region. Es ist ein bedeutender Schritt in Richtung der Dekarbonisierung auch des Öffentlichen Personennahverkehrs und unterstützt so die Klimaschutzaktivitäten des Rhein-Lahn-Kreises“.

 

VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly fügte hinzu: „Emissionsfreie Busse werden zukünftig den Alltag im Linienverkehr in der Region bestimmen, zumal dies auch vom Gesetzgeber gefordert wird. Der VRM hat dabei stets die aktuellen Weiterentwicklungen der Technik im Blick und prüft deren konkrete Einsatzfähigkeiten vor Ort, um eine Umsetzung der neuen Technologien in den Alltag voranzutreiben.“

 

Im Dezember 2026 laufen die aktuellen Genehmigungen für den Busverkehr in den Linienbündeln „Bad Ems-Nassau“ und „Diez“ aus. In dem neuen Fahrplankonzept, das derzeit in den Kreisgremien beraten wird, ist auch der Einsatz von Niederflur-Midibussen mit 22 Sitzplätzen und einer Mehrzweckfläche für Rollstuhl und Kinderwagen vorgesehen.

 

Durch die allgemeine Weiterentwicklung der Speicherkapazitäten von Fahrzeug-Akkus erreichen Elektro-Busse mittlerweile eine Reichweite, die den Einsatz auch im anspruchsvollen Überland-Linienverkehr der Mittelgebirge ermöglichen. Bislang waren E-Busse vor allem im Stadtverkehr im Einsatz, da dort weniger Steigungen zu bewältigen sind. Allerdings kann bergab durch die Rekuperation einiges an Energie zurückgewonnen werden.

Nachdem die Differenz der Anschaffungskosten von E-Omnibussen im Vergleich zu Dieselbussen gesunken ist, geht der VRM davon aus, dass durch niedrigere Betriebs- und Wartungskosten der Einsatz von E-Midibussen unter dem Strich kostengünstiger ist.

 

Die größeren Bushersteller in Europa hatten sich bislang auf die Entwicklung von Elek­tro-Standardbussen und -Gelenkbussen konzentriert. Mehr und mehr werden nun auch kleinere Fahrzeuge, sogenannte Mini- und Midibusse, angeboten. Grund genug für VRM und Rhein-Lahn-Kreis, ein Fahrzeug dieses Typs im topografisch durchaus anspruchsvollen Taunus und Westerwald zu testen.

 

 

Steckbrief Mercedes Benz eCitaro K

 

Antrieb:                                       Elektrischer Motor
Leistung:                                     250 kW / 970 Nm
Batteriepack:                               3 x 98 kWh
Ladeleistung:                              150 kW CCS-Schnellladen
Reichweite                                  bis zu 400 km
Länge:                                         10,63 m
Breite:                                          2,55 m
Höhe:                                          3,40 m
Zulässiges Gesamtgewicht:       20,0 t
Sitzplätze:                                   22 feste Sitzplätze und 2 Klappsitze sowie 1 Rollstuhl-/Kinderwagenplatz

 

 

 

Gruppenfoto (von links nach rechts):

 

Uwe Bruchhäuser (Bürgermeister Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau), Philipp Klee (VRM), Daniel Junghans (Bereichsleiter VRM), Jörg Denninghoff (Landrat Rhein-Lahn-Kreis), Gaby Fischer (ÖPNV-Ausschuss Rhein-Lahn-Kreis), Manfred Nickel (ÖPNV-Ausschuss Rhein-Lahn-Kreis), Valentin Bunčić (Betriebsleiter – Prokurist Jung Bus), Oliver Jung (Geschäftsführer Jung Bus), Jasmin Lemler (Kreisverwaltung Rhein-Lahn-Kreis), Stephan Lobitz (Kreisverwaltung Rhein-Lahn-Kreis), Monika Gros (Kreisverwaltung Rhein-Lahn-Kreis), Michael Eberhardt (Kreistagsmitglied Rhein-Lahn-Kreis), Stephan Pauly (Geschäftsführer VRM). Foto: Kreisverwaltung/ Saskia Daubach-Metz