Nr. 036 / Rhein-Lahn-Kreis. Die neuen Pflegestärkungsgesetze standen im Mittelpunkt der mittlerweile elften Regionalen Pflegekonferenz, zu der auf Einladung der Sozialabteilung der Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises rund 50 Teilnehmer aus dem gesamten Bereich der Pflege – darunter Alten- und Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste, Krankenhäuser, Selbsthilfe-, Beratungs- und Betreuungsdienste und Vertreter aus Politik und Verwaltung – gekommen waren.
Landrat Frank Puchtler als Vorsitzender der Sitzung betonte in seiner Begrüßungsansprache, dass die Menschen in der Region es verdienten, gemäß des Logos der Pflegekonferenz kompetente Informationen und Hilfen aus einer Hand zu erhalten. Besonders unter dem Aspekt der demografischen und medizinischen Entwicklung rücke, so der Landrat weiter, die immer älter werdende Gesellschaft in den Fokus der Daseinsvorsorge und damit ins Zentrum der politischen Steuerung. Landrat Puchtler: „Daher gebührt sowohl den betroffenen Menschen als auch den Menschen, die die Pflege sicherstellen, Dank und Wertschätzung.“
Landrat Puchtler hob dabei die Bedeutung der Regionalen Pflegekonferenz als Gremium der Pflegestrukturplanung hervor. Diese hat zur Aufgabe, bei der Planung, Weiterentwicklung und Sicherstellung der pflegerischen Angebotsstruktur mitzuwirken, das bürgerschaftliche Engagement einzubeziehen und Netzwerke zu fördern. Bisherige Themen der stets gut besuchten Konferenzen waren beispielsweise barrierefreies Wohnen und alternative Wohnformen, Fachkräftemangel, die Auswirkung der demografischen Entwicklung auf Kreisebene oder die Vorstellung besonders gelungener ehrenamtlich organisierter Projekte aus einzelnen Regionen des Kreises.
Die elfte Sitzung stand ganz unter dem Einfluss der jüngst in Kraft getretenen Pflegestärkungsgesetze. Gutachter Thomas Grollius (Koblenz) informierte praxisnah über die neue Begutachtungspraxis des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen. Andreas Dasbach (AOK Montabaur) erläuterte die gesetzlichen Neuerungen und die Überleitung von Pflegestufen in Pflegegrade. Wie immer bei Gesetzesnovellierungen gab es einige Rückfragen aus der interessierten Zuhörerschaft, die kompetent beantwortet werden konnten, so dass man gut informiert auf die Neuausrichtung der Ermittlung von Pflegebedürftigkeit und der damit verbunden Unterstützungsleistungen blicken kann. Stefan Hauser (Pflegestützpunkt Bad Ems) berichtet von den vielfältigen Tätigkeiten der Pflegestützpunkte. Zum Abschluss informierte Joachim Klein (Abteilungsleiter Soziales der Kreisverwaltung) über die Änderungen bei der Auswahl der Trägerschaft für die Fachkräfte für Beratung und Koordination an den Pflegestützpunkten. Durch diese landesgesetzliche Änderung musste auch die Geschäftsordnung der Regionalen Pflegekonferenz formal geändert werden.
Landrat Puchtler rückte die Sozialabteilung, die für die Organisation der Pflegestrukturplanung im Kreis verantwortlich ist, als kompetenten Ansprechpartner für die fachliche Weiterentwicklung der pflegerischen Angebotsstruktur in den Vordergrund. Den Teilnehmern der Konferenz wünschte der Puchtler viel Kraft für die Herausforderungen dieser zukunftsträchtigen Aufgabe.
Bildunterzeile:
Landrat Frank Puchtler (am Pult) konnte rund 50 Teilnehmer zur elften Regionalen Pflegekonferenz im Kreishaus begrüßen.